Astronomische Uhr Ulm
Geschichte


Vorwort

Mit der Astronomischen Uhr am Ulmer Rathaus besitzt die Stadt Ulm eine weltweite Rarität aus dem 16. Jahrhundert, von der es auf der ganzen Welt aus dieser Zeit nicht viele gibt. Besonders das Zifferblatt besitzt einen Detailreichtum der das Betrachten zu einer reinen Freude macht.

Beim ersten Blick auf das Zifferblatt der Astronomischen Uhr ist der Betrachter erst einmal verwirrt. Zu groß ist der Detailreichtum auf dem Zifferblatt. Mit wenigen Kenntnissen kann jedoch jeder die Ortszeit in Ulm, den Stand von Mond und Sonne im Tierkreis, Sonnen Auf- und Untergang, das Datum und die Mondphasen ablesen. Diese Daten sind auch für astronomische Laien verständlich. Nach einer etwas intensiveren Beschäftigung mit Astronomie erschließen sich dann auch die oft nicht so einfach zu erkennenden Details der Uhr. Es macht aber Spaß und erzeugt einen gehörigen Respekt vor den Technikern, die vor ca. 500 Jahren diese Uhr konstruiert und gebaut haben. Zu dieser Zeit war der Bau dieser Uhr eine Aufgabe für Spezialisten, von denen es nicht viele auf der Welt gegeben haben dürfte.

Diese Uhr ist vergleichbar mit den heutigen Astronomie-Programmen für den PC. Durch die Einzelanfertigung dürfte der Preis damals in der Größenordnung eines Hauses gelegen haben. Der Unterhalt war aufwendig, da die damaligen Uhrwerke noch nicht mit der heutigen Genauigkeit liefen.

Nehmen Sie sich ein kleines Fernglas mit, wenn Sie die Uhr betrachten gehen, Sie werden durch viele Details belohnt.

Wenn man die Uhr mit den heutigen Astronomie Programmen vergleicht, kann sie natürlich nicht mit deren Informationsumfang und Präzision mithalten. Die Uhr wird zwar inzwischen von einem DCF 77 Funkuhr abgeleiteten Signal gesteuert, jedoch können durch starre Getriebe die Ereignisse auf unserer Welt nicht völlig exakt nachgebildet werden. Als Beispiel sei der Mondzeiger genannt, dessen Übersetzung nicht genau mit der Mondbewegung überein stimmt. Deshalb muss die Uhr von Zeit zu Zeit wieder mit der Realität in Einklang gebracht (gestellt) werden. Dies ist jedoch ein Vorgang von dem auch die super genauesten Atomuhren auf der Welt nicht ausgeschlossen sind. Die Welt hält sich einfach nicht an die von den Uhren vorgegebenen Zeit und wir wollen schließlich um 12 Uhr Mittags die Sonne im Süden sehen.
Wenn man auch mit einer hochgenauen Atom Uhr alle Astronomischen Werte unseres Sonnensystems vermisst, stellt man schnell fest, dass in unserem Sonnensystem nichts konstant ist. Die Erde eiert um die Sonne. Sonne, Mond und die Planeten "ziehen" permanent jeder an jedem. Bei so einem instabilen System können astronomische Uhren nur den langjährigen Mittelwert aller Bewegungen anzeigen. Deshalb kann eine Astronomische Uhr kein genaues Wissenschaftliches Messgerät sein.
Aber dies wollen und brauchen wir als Betrachter doch eigentlich auch nicht.


Geschichte der Ulmer Rathausuhr


Beschreibungen

Von der Astronomischen Uhr gibt es eine Beschreibung von Herrn Eberhard Urban als kleines Buch, das im Verkehrsverein Ulm/Neu-Ulm e.V. auf dem Münsterplatz für wenig Geld erworben werden kann. Dieses Buch gibt eine sehr gute Einführung, mit dem man sich auch vor das Rathaus stellen kann.
Diese Internet Seite versucht über dieses Buch hinaus noch weitere Informationen zu dieser Uhr zu sammeln.
Durch Herrn Herbert Schmitt steht in Ulm ein sehr kompetenter Kenner von Astronomischen Uhren zur Verfügung der die Ulmer Astronomische Uhr wie kein anderer bis ins Detail kennt. Herr Schmitt hat in der Großuhren Fabrik Hörz in Ulm gelernt, ist dort nicht mehr tätig, betreibt die Pflege von astronomischen Uhren aber als sehr ernsthaftes Hobby.

Im Internet gibt es auch noch von der Stadt Ulm auf deren Homepage eine kleine Seite über die Uhr.

Angeregt durch Prof. Dr. Gerhard Schid, wurde als Projekt zu einer Vorlesung an der Fachhochschule Ulm, die Anzeige der Uhr durch ein Computerprogramm nachgebildet. Diese Idee wurde dann durch den Student Sebastian Busch mit der Hilfe von Herrn Schmitt, als eine Flash Animation umgesetzt und ist nun auf der Homepage der Stadt Ulm für jeden zugänglich. Jedem der sich mit dieser Astronomischen Uhr auseinandersetzen will, kann so sein erworbenes Wissen überprüfen. Nach Eingabe von Datum und Uhrzeit werden alle Zeiger auf der Uhr in die Position gebracht, die auch die Astronomische Uhr am Rathaus anzeigen würde. Auch kann man die Uhr danach in verschiedenen Geschwindigkeiten laufen lassen und somit den Lauf der Uhr beobachten.
EINFACH EIN MUSS!


Geschichte dieser Internetseite

Als Ulmer und astronomisch Interessierter hat mich die Astronomische Uhr im Ulmer Rathaus schon immer fasziniert. Ich bin zwar früher schon oft daran vorbeigelaufen, aber so richtig verstanden habe ich die Anzeigen der Uhr nicht. Mein Vater hat sich irgend wann mal das Buch von Eberhard Urban gekauft, das ich natürlich sofort verschlungen habe. Mit diesem Buch konnte ich dann schon die angezeigten Astronomischen Daten auf dem Zifferblatt deuten. Leider hört dieses Buch dort auf, wo es für einen Astronomen und Techniker erst richtig interessant wird.
Beim Surfen auf der Homepage der Stadt Ulm bin ich dann 2005 auf das Flash Programm von Sebastian Buch gestoßen und war total begeistert. Dieses Programm hat mir auch zur Erstellung dieser Internetseite sehr viel geholfen. Man kann einfach die Theorie mal schnell überprüfen.
Dort tauchte, wie auch im Buch der Astronomischen Uhr, der Name Herbert Schmitt auf, der mich mit Wissen und Bildern über die Uhr versorgt hat und dadurch viel zu dieser Internetseite beigetragen hat.
Im Mai 2006 habe ich mich dann an meinen Computer gesetzt und angefangen diese Internetseite zu erstellen, aufbauend auf der Idee "Begreifen kann man die Uhr nur, wenn man sie beschreibt". Das hat sich auch als richtig erwiesen und dazu hatte ich auch noch viel Spaß dabei alle Daten zusammen zu suchen und zu einer Internetseite zusammenzubauen.
Ich hoffe durch diese Internetseite viele von der Faszination dieser nun schon fast 500 Jahre alten Technik begeistern zu können.
Mailen Sie mir auch gerne Anregungen und Kommentare zu dieser Seite (Email siehe Kontakt).

Peter Foschum


Quellen